für selbstwirksame Menschen in Unternehmen                 


für selbstwirksame Menschen
in Unternehmen                 

Allgemeine Grundlagen des Ressourcentrainings

Menschen besitzen zwei unterschiedliche Bewertungssysteme, die sich häufig unbewusst überlagern bzw. behindern.

  1. ein Teil des Gehirns (Limbisches System; Amygdala), speichert unsere Erfahrungen , die wir im Laufe unseres Lebens machen, mit all den Sinneseindrücken, Emotionen und Affekten. die in jedem Moment dazugehören. Jede Erfahrung wird auch bewertet. War es gut oder schlecht für uns? Sobald wir eine ähnliche Situation erleben oder uns an die vergangene Erfahrung- auch nur teilweise- erinnern, tauchen diese inneren Bilder samt den dazugehörigen Bewertungen und entsprechenden Gefühlen wieder auf. Die Wissenschaftler nennen es „Implizites Erfahrungsgedächtnis“, der Volksmund spricht vom „Bauchgefühl“. Dieses Gefühl meldet sich innerhalb 200ms! Dieses Bewertungssystem ist evolutionsbiolgisch das wesentliche ältere. Es sichert sozusagen mit aufgrund der Bewertungen automatisch ablaufenden Mustern unser Überleben.
  2. der Verstand (Große Teile der Großhirnrinde), schaltet sich immer dann bewertend ein („Sei vernünftig!“; Vergesse dies und das nicht!“), wenn das Erfahrungsgedächtnis nicht genug Informationen (=Erfahrungen) zu einem Thema besitzt. Dann stehen wir zwischen zwei Stühlen und können uns nicht entscheiden. Der Verstand unterstützt uns bei unsicheren Gefühlen und Abwägungen, um genügend Informationen zu sammeln. Diese neuen Fakten ermöglichen uns eine Entscheidung, die uns idealerweise behagt, mithin also ein gutes Gefühl gibt.

 



Um unsere Ziele zu erreichen, ist es wichtig, beide Systeme bewußt zu nutzen!

Zahlen, Daten und Fakten müssen immer mit einem guten Gefühl verbunden sein, damit sie zu einer Absicht werden, auch zu handeln. Fachleute bezeichnen dieses Phänomen als „Volition“.

Damit Menschen sich motivieren bzw. ihre Sicht- und Verhaltensweisen ändern, reicht es meistens nicht, allein die kognitiven Seiten anzusprechen. Wir kennen das alle aus dem Alltag:

Wir fahren gegenüber unseren Partner, Freunden , Kindern, Kollegen oft eine ganze Armee von guten Argumenten auf, um sie zu überzeugen. Im günstigen Fall stimmen sie uns sogar unumwunden zu und sind von der Richtigkeit überzeugt. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie die neu gewonnenen Erkenntnisse auch umsetzen. Es hat bei Ihnen trotz aller Einsicht noch nicht „Klick“ gemacht. Es fehlt Ihnen das gute Gefühl, ein- sozusagen- ganzheitliches GO!

Führungskräfte raufen sich die Haare, wenn Mitarbeiter zum wiederholten Male mit dem Brustton der Überzeugung an ein neues Ziel herangehen…und dann die dazu notwendigen Schritte vertagen.

Wir sehen ein: das (zehnte) Ratgeberbuch hat Recht. So kann’s anders werden!. Und nach einigen Wochen resümieren wir: Alles graue Theorie. Das mag ja sein, dass es allgemein zutrifft, aber ich…

Es braucht also mehr als kognitiv formulierte Absichten, Ziele oder Vereinbarungen. Von den beiden Motivationspsychologen Heckhausen und Gollwitzer stammt das Rubikon-Modell. Es wurde im Zürcher Ressourcenmodell leicht abgewandelt und beschreibt den Prozess, den Menschen durchlaufen, bevor aus einem Bedürfnis konkrete Handlung entsteht. Der entscheidende Moment in diesem Prozess ist die Überschreitung des Rubikon (frei nach dem Überqueren des gleichnamigen Flusses durch die Truppen des Julius Cäsar 49 v. Chr., der die endgültige Eroberung Roms zur Folge hatte). Er bezeichnet den Punkt, bei dem das vorwiegend kognitive Abwägen durch eine klare, emotional kraftvoll positive Handlungsintention (=Absicht) abgelöst wird. Erst danach kann das konkrete (Sach-, SMART-) Ziel konkret vorbereitet und effizient erreicht werden.



Ein Beispiel soll diesen Prozess der Selbstmotviation verdeutlichen:

Stellen Sie sich vor, es meldet sich bei Ihnen ein latentes Hungergefühl. Vielleicht nehmen Sie es ernst oder verscheuchen dieses Bedürfnis für eine Weile, weil es z.B. noch nicht Ihre Zeit zum Essen ist. Wird dieses Bedürfnis immer deutlicher (der Magen knurrt), ensteht der Wunsch bzw. ein Motiv: nämlich etwas zu essen. Jetzt überlegenSie z.B., ob Sie irgendwo essen gehen oder selbst kochen. Ob Sie etwas feiner essen oder bodenständig. Soll es italienische Küche sein oder mal wieder asiatisch? Oder wollen Sie sich etwas vom Pizza-Service bringen lassen? Vielleicht besprechen Sie sich mit Ihrem Partner. Dann fällt Ihnen ein, dass Sie schon lange keine Pasta mehr gegessen haben. Das ist die Idee! Bei dem Gedanken an die Speise sehen Sie die Nudeln dampfen, Sie riechen die Gewürze und es läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen. Der Rubikon ist überschritten, wenn die Absicht unumstößlich erscheint, den nächsten Italiener auzusuchen. Die Phase des Abwägens ist vorbei (Cäsar würde jetzt sagen "Die Würfel sind gefallen"). Das Gefühl ist eindeutig und sowohl mit allen Sinnen wie auch mit dem Körper gut spürbar. Jetzt handeln Sie konkret, indem Sie Geld und Partner einpacken, den Weg zum Restaurant einschlagen usw. Das Ziel ist klar erreichbar, eindeutiger als am Anfang, als sich nach dem Hungergefühl viele innere Stimmen gemeldet haben.So funktioniert, vereinfacht geschildert, Ihre Motivation. Jedesmal!

Umgekehrt kann ein kognitiv schlüssiges Motiv, abzunehmen, von einer leckeren Sahnetorte konterkariert werden. Das Gefühl für den Kuchen ist einfach  angenehmer als das für den schnöden logische Diätplan.

Diesen Prozess nutzen wir beim YES-Ressourcentraining  

 


Literaturhinweise und Quellen: 


Selbstmanagement- ressourcenorientiert     
Maja Storch, Frank Krause, Verlag Hans Huber, Bern (Bild: Rubikon)

Embodiment      Maja Storch, Gerald Hüther u.a., Verlag Hans Huber, Bern

Machen Sie doch, was Sie wollen      Maja Storch, Verlag Hans Huber, Bern

Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins      Antonio Damasio, List, München

Motivation und Handeln      Heinz Heckhausen, Springer, Berlin

Thought Contents and Cognitive Functioning in Motivational versus Volitional States of Mind. , Heinz Heckhausen, Peter M. Gollwitzer in Motivation and Emotion, Band 11

 

Die Seite der Universität Zürich: http://www.zrm.ch/ 

 Hier werden demnächst noch mehr Fakten und Literaturhinweise für Sie aufbereitet, welche dieses Ressourcentraining untermauern.

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